Winterlager in Dordrecht (Niederlande)
Weihnachten in Hürth - Mit Michel & Lola im Olympia
Museum
Schon in Dorsten war uns klar, 2019 nicht nach England zu reisen. Brexit ja, Brexit nein, diese Pattsituation hat uns zur Vorschicht gemahnt. Und so haben wir die Rückholaktion des Getriebes von Drinkwaard kombiniert mit einem Besuch in Dordrecht. Drei attraktive Stadthäfen bereichern die Altstadt. Die Entscheidung für den „Wijnhaven“ an der Mattenkade sollte uns ein abwechslungsreiches Winterhalbjahr bieten. Dordrecht, eine Jahrhunderte alte Hafenstadt, da gibt es viel zu sehen und zu erfahren, wir freuen uns, in dieser schönen alten Stadt die Wintermonate zu verbringen.
Bei Shitwetter kam uns der Hafenmeister entgegen, freundlich und hilfsbereit. Das war der zweite gute Eindruck von Dordrecht. Den letzten freien Platz längs zur Pier können wir bis Mitte März 2019 belegen. und für "umme" gibt es den schönen Blick auf die alten Speicherhäuser.
Donnerstag, 29. November, wir machen fest in "Dordrecht/Wijnhaven"……. erstmal ankommen. Die lange Reise durch vier Länder, 3500 km, und die unendlich vielen Eindrücke haben die Speicher gefüllt. Ab in die Winterpause, das wird uns Vieren gut tun, Jürgen, Cita, Puschel und Papagena.
Über Weihnachten möchten wir Freunde besuchen und mit der Familie die Feiertage verbringen, „The same Procedure as every year“. Da bleibt noch etwas Zeit für einen ersten Rundgang durch Dordrecht und insbesondere freuen wir uns auf den Weihnachtsmarkt Mitte Dezember. In der Altstadt, entlang der Häfen, um die große „Kerk“ herum präsentiert sich Dordrecht in einer bunten und stimmungsvollen, weihnachtlichen Atmosphäre. Originellen Aktivitäten der Geschäfte, Pubs und Restaurants und die Fröhlichkeit der Menschen auf den Straßen machen echt gute Laune. Überhaupt gehen die Holländer mit einem natürlichen Selbstbewusstsein und Lebensfreude durch den Alltag. Ihr offenes Wesen ist für uns stets eine Einladung, hier zu sein.
Heute ist Freitag, 14. Dezember, morgen fahren wir Richtung „Heimat“.
In diesem Jahr ist das Weihnachtsfest besonders schön. Ein gut gewachsener Christbaum ist aufgestellt. Judith ist die Expertin für das Schmücken der Tanne, das Ergebnis ist traditionell schön. Mittlerweile helfen Lola und Michel. Und jedes Jahr sagen wir, „Das ist der schönste Baum aller Zeiten“. Festlich und phantasievoll dekoriert schmückt er das Haus der Judith-Familie. Es gab eine Gans, nach einem Geheimrezept vom „Chefkoch“. Einen Tag Cita`s Kochkünste, und ein köstliches Festessen steht auf dem Tisch, mit Rotkraut, Klößen und einer leckeren Sauce. Ich sage euch, ein Festmahl war`s. Erst danach klingelt das Glöckchen für die Bescherung. Vorher singen Michel und Lola für uns, volles Programm, und mit viel Applaus von MamaPapaOmiOpi und Michael, ein Freund der Familie. Die kleinen Liebenswürdigkeiten und Überraschungen, liebevoll verpackt, verteilen Michel und Lola. So können wir immer zusammen staunen und uns freuen, wer was bekommen hat.
Der Besuch im „Olympiamuseum“ Köln mit den Enkeln war mal wieder Spitze. Ob Laufen, Springen, Radfahren oder im Boxring kämpfen, die Kinder waren in ihrem Element. Omi Cita und Opi Jürgen waren glücklich, den Tag mit den Beiden zu verbringen. Die Kinder natürlich auch, na klar. Auf dem nahen "Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt" gab es eine Kinderaktion, kämpfen mit einem Ritter, eher ein Haudegen im mittelalterlichen Gewand. Die Wahl der Waffe, der Degen. Mit spielerischer Ernsthaftigkeit haben der fröhliche Ritter und die Kinder gekämpft, und tatsächlich der Ritter hat immer verloren, tz-tz-tz.
Zurück in Dordrecht hat der Wetterfrosch uns erstmal den Landgang vergrault. Regen schauen wir uns am liebsten vom Salon aus an.
Bereits in Berlin war uns klar, den Teppichboden auf der Papagena zu entsorgen und Holzboden zu verlegen. Hier das Richtige zu finden, war eine kleine Doktorarbeit. Eiche-rustikal-gebürstet, so heißt der Neue, den Jürgen verlegt hat. Eine filigrane Handarbeit mit den vielen Ecken, zeitaufwendig und anstrengend die ganze Aktion. Ein dickes Kompliment für die perfekte Arbeit und es sieht gepflegter aus, echt gut.
Im VVV holen wir uns Broschüren über Dordrecht. Immer der erste Gang in einer fremden Stadt. Dordrecht ist gut aufgestellt. Wir bekommen ein Heft auf Deutsch mit umfangreichen Informationen. Nach Stadtführungen fragen wir nur noch in Ausnahmefällen. Meistens sind übersichtliche Stadtrundgänge in Text und Bild im Angebot. Es gefällt uns, im eigenen Rhythmus fremde Städte zu entdecken.
Jedes Haus in der Altstadt ist ein Schmuckstück, hat besondere Merkmale. Es sind die Details, die unsere Aufmerksamkeit anziehen. Der historische Teil von Dordrecht liegt auf einer Insel, durchzogen von Wasserläufen. Malerische Zugbrücken aus dem Mittelalter verbinden die beide Seiten der Wasserläufe. Eine Dordrechter Spezialität ist die Vielfalt der Antiquariate. Das Angebot reicht von edlen Boutiquen mit kostbaren Auslagen bis liebevoll oder chaotisch eingerichteten Geschäften voller Tand und Kuriositäten.
Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Stöbern und durchstreifen sie die Läden, für jeden ist etwas dabei. Ein Echtlederetui für meinen Schneiderschreiber habe ich erstanden, 3,- Euro.
Angeblich fand die Geburt der Niederlande im „Het Hof“ in Dordrecht statt. 1572 trafen sich zwölf politisch aktive Männer. Sie unterstützen Wilhelm von Oranien mit Geld und Waffen und gründeten mit Erfolg den Widerstand gegen die spanische Vorherrschaft, das goldene Zeitalter begann. Stimmt das? Dordrecht und das Internet sagen ja.
Die eindrucksvollen Gebäude, Speicherhäuser mit ihren nach vorne fallenden Fassaden, die Museumsschiffe in den romantischen Häfen neben den vielen Anlegern und ihren stattlichen Sportbooten, die Lebendigkeit auf den Straßen, wenn die Sonne lockt, die Gemütlichkeit der gut besetzten Restaurants und Pub`s, dazu die geselligen Holländer. Es ist eben diese tolle Mischung, die den Charme der Stadt verkörpert. Auch die Extravaganz kommt auf ihre Kosten, ob Deko, feinste Garderobe oder handgearbeitete Schuhe, wie es Euch gefällt.
Schon lange nennt man die Dordrechter auch „Schafsköpfe“, so erzählt die Legende.
Auch auf Schlachtvieh und Fleisch mussten im Mittelalter Steuern bezahlt werden. Zwei Bauern waren ganz schlau. Sie verkleideten ein Schaf als Vogelscheuche, nahmen es in ihre Mitte und stolzierten durch das Stadttor. Schon damals wurde hier-und-da ein Gläschen zu viel getrunken, unerkannt durfte das Schaf in Bauernbegleitung passieren. Aber…… oh weh, es fing an zu blöken, der Streich flog auf, alles lachte. Steuern mussten gezahlt werden und die Dordrechter hatten ihren Spitznamen, die "Schafsköpfe"
Wir lieben Legenden, die Städte aus einem anderen Blickwinkel erscheinen lassen.
UND TSCHÜSS bis 2019